Ich denke, das größte Problem ist, dass die zweitgrößte Partnerbörse nach dem Job, nämlich das private Zusammenkommen, "Privatparty" bei sehr vielen Leuten nicht mehr funktioniert/ existent ist. Und das der Job, durch eher stärkere Arbeitsplatz- wechsel dafür auch nicht mehr so taugt wie früher.
Eine Freundin von mir versuchte mal ein Essen zu organisieren, in der jeder der "näheren Clique" jemanden mitbrachte der nicht zum "normalen Kreis" gehörte. Das funktionierte nur zäh, war dann auch noch extrem Anstrengend, weil eben Leute zusammenkamen die in einer Kneipe nach fünf Minuten in verschiedenen Ecken landen - und sehr glücklich sind. In der Regel sind die Bekannten- kreise heute eher voneinander abgeschottet.
Desweiteren habe ich verstärkt da Gefühl, das sich sehr viele Leute absolut unnötigerweise im Job aufarbeiten. Sie haben eine sehr krasse Ansicht "wie ihr Job zu sein hat", während die Umgebung ihren Einsatz überhaupt nicht sieht/schätzt. Man könnte Problemlos im oberen Ende des Mittelmaßes arbeiten, und sich somit seine Energie auch dafür freihalten ein wenig mehr unter Leute zu gehen, Sport zu treiben etc.
Die Effizienz des Internet-Datings funktioniert nicht mit jeder Person. Sehr viele Menschen brauchen erst die Freundschaft, das gemeinsame Erleben; die verknallt auf den ersten Blick-Nummer ist ja nicht unbedingt die Regel. Das Internet ist viel zu unpersönlich dafür; und das dann über die Masse zu lösen und sich bei x Portalen anzumelden führt dann logischerweise auch nicht zum Erfolg.
Ich sehe die Partnerfindung als einen ruhig etwas archaischen Prozess. Das Problem ist somit immer stärker nicht die Selektion (oder überhaupt der Kontakt), sondern die Erkenntnis das man ja später mit einem Partner auch viel weniger Zeit für sich selbst hat. Man ist aber im Vorfeld der Suche gar nicht interessiert Zeit auszugeben ("zu verschwenden"), man glaubt man könnte diese Zeit durch eine bessere Vorselektion "abkürzen".
Das funktioniert meiner Meinung bei den Leuten hervorragend, mit denen man kein einzigen Gedanken teilen kann warum sie gerade mit dieser "Person" zusammen sind. Es ist wie es ist, man hat sich kennengelernt, da wird nicht groß darüber nachgedacht. Für diese Leute ist das Netz ein Paradies mit fliegenden gebratenen Hähnchen.
Für die Leute, die mehr darüber nachdenken (wollen) was sie eigentlich tun und wieso, ist es eine der vielen Facetten. Mehr aber auch nicht. Bei sehr vielen fehlt einfach die richtige Basiseinstellung. Das sehe ich an ganz vielen Leuten, das die Work-Life-Fun-Serious Balance total im Eimer ist. Da müssten erst ganz andere Themen angegriffen werden, bevor das mit dem Partner jemals richtig funktionieren soll.
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